👩‍⚕️ Dr. Andrea Scharler - Ihre Frauenärztin in Großgmain

LS – Lichen sclerosus

Woher kommt es und wie wird es behandelt?

Bei Lichen Sclerosus (LS) handelt es sich um eine chronisch, entzündliche, gutartige Hauterkrankung hauptsächlich der Anogenitalregion. LS wird nicht durch allergische Prozesse oder Infektiosität hervorgerufen.

Bei Frauen ist sie die häufigste entzündliche Hauterkrankung der Vulva, welche leider oft über Jahre hinweg fehlgedeutet wird. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist hoch. Laut Schätzung durch Experten ist 1 von 50 Frauen an LS erkrankt. Aus Scham sprechen Betroffene kaum über die Symptome und die Erkrankung – ein großes Tabu.

Auch wenn überwiegend Frauen und Mädchen jeden Alters betroffen sind, LS kann sich ebenso bei Männern und Jungs jeden Alters entwickeln. Bei kleinen Mädchen wird diese Erkrankung häufig mit einer Windeldermatitis, Pilzinfektion oder Missbrauch verwechselt. Bei den Jungs kann LS die Ursache einer Vorhautverengung sein.

Typische Symptome sind längerfristiger Juckreiz und Brennen. Auch häufige Blasenentzündungen. Im Frühstadium tritt die Erkrankung oft als braunrotes Ekzem in Erscheinung. Später können auch weißlich glänzende Hautareale auftreten. Durch das Fortschreiten der Entzündung kommt es zu Vernarbungen, Verklebungen sowie Schrumpfung von Hautarealen, die in ausgeprägten Fällen zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie auch beim Absetzen von Harn- oder Kot führen können.  Auch das Risiko für bösartige Veränderungen ist erhöht.

Somit ist es äußerst wichtig Lichen sclerosus früh zu diagnostizieren und regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Anhand der Symptome kann vorerst eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Eine gesicherte Diagnose ist nur durch eine Biopsie möglich, wobei man bei Kindern sehr zurückhaltend vorgeht.

Diese Hauterkrankung ist nicht heilbar, jedoch durch kortikoidhaltige Salben sehr gut behandelbar!